Willy Brandt war von 1955 bis 1957 Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin. Brandt war seit 1950 Mitglied des Abgeordnetenhauses und legte dieses Mandat am 6. April 1971 nieder.
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Willy Brandt Bundeskanzler Rut Brandt
Willy Brandt, am 18. Dezember 1913 in Lübeck geboren, starb am 8. Oktober 1992 in Unkel (nahe Bonn). Das Willy Brandt Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Berlin-Zehlendorf.
Willy Brandt Grab – Fotos
Einige hundert Meter vom Grab von Willy Brandts befindet sich das Rut Brandt Grab.
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Rut Brandt Grab in Berlin Zehlendorf
Rut Brandt Grab : Am 28. Juli 2006 starb Rut Brandt in Berlin. Ihr Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Berlin-Zehlendorf.
Rut Brandt, am 10. Januar 1920 in Hamar, Norwegen geboren, traf Willy Brandt erstmals 1942. 1947 folgte sie ihm an die norwegische Militärmission Berlin, arbeitete dort als seine Sekretärin. 1948 heirateten beide. 1979 trennte sie sich von Willy, nachdem sie von seiner Beziehung zu Brigitte Seebacher erfahren hatte. Im Dezember 1980 wurde ihre Ehe geschieden.
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Rut Brandt Grab – Fotos
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Rut Brandt veröffentlichte 2004 ihre Lebenserinnerungen unter dem Titel „Freundesland“.
Am Freitag 28.7. 2006 starb Rut Brandt in Berlin im Alter von 86 Jahren in Berlin.
Rut Brandt wurde am 11. August 2006 auf dem Waldfriedhof Zehlendorf beigesetzt – einige hundert Meter entfernt vom Willy Brandt Grab (wenn auch etwas schwierig zu finden).
Am 7. Juni 2016 teilte die Senatskanzlei mit, dass Rut Brandt ein Ehrengrab bekommt. Für Ehrengräber übernimmt der Senat von Berlin – üblicherweise für einen Zeitraum von 20 Jahren, pauschal die Pflegekosten.
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Rut Brandt wurde zu den Trauerfeierlichkeiten für Willy Brandt nicht eingeladen. Sie selbst kommentierte dies
„Ich wär ja gar nicht gegangen. Aber ich hätt schon gern die Einladung gehabt.“
(Laut gemeinsamem Sohn Peter, zitiert nach der TV-Doku „Willy Brandt – Erinnerungen an ein Politikerleben“)
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“ Mehr Demokratie wagen ” – Worte aus Willy Brandts erster Regierungserklärung vom 28. Oktober 1969
„Wir wollen mehr Demokratie wagen. Wir werden unsere Arbeitsweise öffnen und dem kritischen Bedürfnis nach Information genüge tun. Wir werden darauf hinwirken, daß durch Anhörungen im Bundestag, durch ständige Fühlungnahme mit den repräsentativen Gruppen unseres Volkes und durch eine umfassende Unterrichtung über die Regierungspolitik jeder Bürger die Möglichkeit erhält, an der Reform von Staat und Gesellschaft mitzuwirken.
Wir wenden uns an die im Frieden nachgewachsenen Generationen, die nicht mit den Hypotheken der Älteren belastet sind und belastet werden dürfen; jene jungen Menschen, die uns beim Wort nehmen wollen – und sollen. Diese jungen Menschen müssen aber verstehen, daß auch sie gegenüber Staat und Gesellschaft Verpflichtungen haben.„
Der Kniefall von Warschau
7. Dezember 1970, Warschau. Es ist kalt, grau. Willy Brandt, Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, ist auf Staatsbesuch in Polen. Die Unterzeichnung des ‚Warschauer Vertrages‚ steht an, endlich. Das Mahnmal für die Opfer des Ghetto-Aufstands. Eine Kranz-Niederlegung. Und plötzlich, nachdem er den Kranz niedergelegt hat, geht Willy Brandt auf die Knie. Neigt sein Gesicht leicht gen Boden. Kniet dort lange Sekunden, bis er sich ruhig, in sich versunken wirkend, wieder erhebt.
Der Kniefall von Warschau.
Bronzetafel am Denkmal des Kniefalls –
Eine Geste der Demut. Der Verzweiflung.
Mehr als eine Geste. Ein Zeichen – für Frieden, für ein friedliches und geeintes Europa
Mehr als ein Zeichen. Eine Bitte, nicht um Entschuldigung sondern um Vergebung, ein Eingeständnis von Schuld.
Ein ‚Spiegel‘-Reporter schrieb eine Woche später (in Nr. 51/1970, S. 29 ff.):
„Wenn dieser … für das Verbrechen nicht mitverantwortliche, damals nicht dabeigewesene Mann nun dennoch auf eigenes Betreiben seinen Weg durchs ehemalige Warschauer Getto nimmt und dort niederkniet — dann kniet er da also nicht um seinetwillen. Dann kniet er, der das nicht nötig hat, da für alle, die es nötig haben, aber nicht da knien — weil sie es nicht wagen oder nicht können oder nicht wagen können. Dann bekennt er sich zu einer Schuld, an der er selber nicht zu tragen hat, und bittet um eine Vergebung, derer er selber nicht bedarf. Dann kniet er da für Deutschland.„
Willy Brandt selbst schrieb über den Moment in seinen ‚Erinnerungen‘ über den Kniefall von Warschau (S. 214):
„Am Abgrund der deutschen Geschichte und unter der Last der Millionen Ermordeten tat ich, was Menschen tun, wenn die Sprache versagt.„
Brandts Kniefall von Warschau – für mich war er eines der Bilder (wenn nicht das zentrale), die mich politisierten. Bilder aus Zeiten, in denen es um eine neue Grund-Ausrichtung der westdeutschen Politik, insbesondere der Ostpolitik ging. Bilder von Wahlkampf-Bussen, aus denen knall-orangene Anstecker verteilt wurden mit dem Aufdruck „Willy wählen“ (1972; dieser Anstecker begleitete mich noch viele Jahre, bis er leider irgendwann wohl einer Aufräum-Aktion zum Opfer fiel; siehe Artikel „Mehr Demokratie wagen„). Aber auch Bilder von Scheunen in unserer Nachbarschaft, an denen gegen die Ost-Politik agitiert wurde – mit Parolen (wie „dreigeteilt niemals“), die an Revanchismus kaum zu übertreffen waren. Mit Schmierereien (wie „Vaterlandsverräter“), die voll Hass waren. Die an grausamste, dunkelste Zeiten erinnerten – gegen die er Zeichen der Hoffnung, des Friedens, den Versuch der Aussöhnung setzen wollte.
Ich war damals ein kleiner Schüler, elf Jahre alt, Gymnasium. An die aufgeputschte Stimmung damals, an den Hass, die Polarisierung kann ich mich gut erinnern. Und an diesen Tag, und die folgenden. Tage, an denen meine Lieblings-Lehrer ganz leise leuchteten, in stillem Stolz auf und Dank an diesen Mann. Der Hoffnung gab, dass es ein besseres Deutschland gibt, der Hoffnung gab, auf eine friedliche Zukunft, ohne Faschismus – in Freiheit und Frieden.
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Rut Brandt geb. Hansen, die zweite Frau des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt, ist am Freitag 28.7. 2006 in Berlin im Alter von 86 Jahren gestorben.
Rut Brandt –
Und Politiker dieser Stadt leistet sich tatsächlich eine Debatte, ob denn nun ein Kondolenzbuch für sie ausgelegt werden solle. Schließlich, so einer der piefigen Einwände, sei sie ja “nur” die zweite Frau Willy Brandts gewesen, nicht die letzte … Erst heute Nachmittag, nach Rücksprache mit dem Bürgermeister, kann man sich dazu entschließen, es gibt nun doch ein Kondolenzbuch.
Rut Brandt, ohne die Willy so nicht seine politische Karriere hätte machen können. Die ihm durch ihre offene Art viele Sympathien einbrachte. Rut Brandt, die oft im Schatten ihres Mannes stand, und doch eine eigene Statur entwickelte. Rut Brandt, die Gefühlen der Unsicherheit, der Unruhe, die jede neue Phase der Karriere Willy Brandts für sie bedeutete, einem Interview im ‘Stern’ zufolge begegnete, indem sie sich vor dem Spiegel sagte “ich bin ich, bin ich”.
Erinnerungen auch an Willy Brandt bei dieser Nachricht. ‚Willy Brandt muss Kanzler bleiben’ – diese Parole, der orangefarbene runde Anstecker und ein SPD-Wahlkampfbus sind meine ersten echten Erinnerungen an Politik. Ostverträge und Grabenkämpfe, Kniefall von Warschau und Gewissen, „Mehr Demokratie wagen“ in seiner ersten Regierungserklärung, Erfurt und Begeisterung.
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Rut Brandt wurde auf dem Waldfriedhof in Berlin-Zehlendorf beigesetzt, das Rut Brandt Grab befindet sich einige hundert Meter entfernt vom Willy Brandt Grab (wenn auch etwas schwierig zu finden).
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“Es gibt Sonne genug, es gibt Acker genug. Hätten wir nur der Liebe genug.”
(Björnstjerne Björnson; von den Angehörigen gewählter Leitspruch in den Traueranzeigen für Rut Brandt)
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