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Berlin Homosexualitäten

Gedenkstunde für in der NS-Zeit verfolgte Lesben

„Verschwiegen und Vergessen – Schicksale und Lebenswege lesbischer Frauen im Nationalsozialismus“ – unter diesem Titel fand am 7. Mai 2014 am ‚Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen‘ in Berlin die zweite Gedenkstunde für in der NS-Zeit verfolgte Lesben statt.

Annähernd 100 Personen nahmen an der Gedenkstunde teil, die nach 2013 bereits zum zweiten Mal am ‚Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen‘ stattfand. Es sprachen Prof. Dr. Corinna Tomberger, Dr. Claudia Schoppmann / Sigrid Grajek sowie Prof. Dr. Sabine Hark. Musikalische Begleitung: Corinne Douarre.

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Berlin

Homo-Mahnmal hinter Gittern

Der so adrett passende kleine tuffige rosa Bagger ist leider weg vom Homo-Mahnmal … aber hinter (Bau-) Gittern ist es immer noch, nach der Sanierung des Wegenetzes …

Homo-Mahnmal hinter Gittern
Homo-Mahnmal hinter Gittern

(gesehen 9.10.11)

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Berlin

Berlin – der kleine rosa Bagger

Tatsächlich – wirklich aufmerksam von der Berliner Senats-Bauverwaltung (oder wer immer auch dafür zuständig ist), für die Sanierung der Wege rund um das Berliner ‚Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen‚ einen kleinen tuffigen rosa (oder ist es lila?) Bagger bereit zu stellen …

der kleine rosa Bagger am Homo-Mahnmal
der kleine rosa Bagger am Homo-Mahnmal
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Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Homo-Mahnmal mit nächtlicher Beleuchtung

Die Beleuchtung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen wurde fertiggestellt.

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen wird ab sofort zum Schutz vor Anschlägen beleuchtet. Die Beleuchtung wurde montiert, die Bauarbeiten scheinen abgeschlossen.

Beleuchtung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Beleuchtung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Beleuchtung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Beleuchtung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

Uwe Neumärker, der Direktor der Stiftung Holocaust-Mahnmal, hatte die Installation von Beleuchtung bereits im November 2009 angekündigt. Die Stiftung ist auch für die Betreuung des Homo-Mahnmals einschließlich nächtlicher Wachgänge zuständig.

Seit der Einweihung des Denkmals am 27. Mai 2008 sind inzwischen drei Anschläge verübt worden. Jedesmal wurde die Sichtscheibe beschädigt, durch die der Film mit der Kuß-Szene betrachtet werden kann.

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Text 15. April 2017 von ondamaris auf 2mecs

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Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Homo-Denkmal künftig nachts mit Beleuchtung

Das Mahnmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen wird künftig nachts beleuchtet.

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen wird zukünftig zum Schutz vor Anschlägen beleuchtet.

Das kündigte Uwe Neumärker, der Direktor der Stiftung Holocaust-Mahnmal, einem Bericht des RBB zufolge an. Die Stiftung ist auch für die Betreuung des Homo-Mahnmals einschließlich nächtlicher Wachgänge zuständig.

Seit der Einweihung des Denkmals am 27. Mai 2008 sind inzwischen drei Anschläge auf das Homo-Denkmal verübt worden. Jedesmal wurde die Sichtscheibe beschädigt, durch die der Film mit der Kuß-Szene betrachtet werden kann.

Zur Beschädigung der Sichtscheibe sei Werkzeug erforderlich, erläuterte Neumärker. Dies müsse mitgebracht werden; durch die nächtliche Beleuchtung wolle man dies erschweren.

weitere Informationen:
sz online 29.11.2009: Mehr Licht und neue Küsse für Homosexuellen-Mahnmal
antiteilchen 29.11.2009: Endlich Licht am Denkmal

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Text 14. April 2017 von ondamaris auf 2mecs

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Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

neuer Wegweiser zum Homo-Mahnmal

Seit kurzem zeigt ein neues Hinweis-Schild den Weg zum Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen – direkt vor dem Brandenburger Tor.

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Text 22. März 2017 von ondamaris auf 2mecs

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Homo- Denkmal erneut beschädigt 5. April 2009 – Fotos

Am Sonntag 05. April 2009 frühmorgens gegen 03:30 Uhr wurde das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen zum dritten Mal beschädigt. Die Sichtscheibe wurde stark zerkratzt, vermutlich mit einem Diamantschneider o.ä.

Der Staatsschutz hat Ermittlungen aufgenommen.

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen ist erst vor weniger als einem Jahr (im Mai 2008) eingeweiht worden.

Bereits in der Nacht zum 16. August 2008 war das Denkmal zum ersten Mal beschädigt worden. Kurz darauf reagierten Schwule und Lesben mit einer Mahnwache.
Ein zweites Mal war das Denkmal am 16.12.2008 beschädigt worden. Kurz darauf verurteilte auch Bundespräsident Köhler den erneuten Anschlag.

Mitarbeiter des Wachdienstes stellten einem Bericht der Polizei zufolge die erneute Beschädigung gegen 03:30 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag 5. April 2009 fest. Das Sichtfenster, das den Blick auf eine Kuß-Szene geben soll, wurde zerkratzt. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, da ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen wird.

Hier aktuelle Fotos:

Aktualisierung 05.04.2009, 15:00 Uhr:
Es soll sich um zwei Täter gehandelt haben. Diese wurden vom Wachdienst bei der Tat gestört. Dies wurde auf dem heutigen LSVD-Verbandstag berichtet. Ob die Täter flüchten konnten oder festgehalten wurden, ist bisher nicht bekannt.

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Text 22. März 2017 von ondamaris auf 2mecs

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Homo-Denkmal am 16.12.2008 erneut beschädigt (akt.)

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen ist erneut beschädigt worden.

Am Dienstag Morgen (16.12.2008) bemerkten Polizisten, dass das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen erneut beschädigt wurde. Die Glasscheibe, durch die die Kuß-Szene betrachtet werden kann, wurde vermutlich mit einem Stein beschädigt und weist nun Risse auf.

Da die Polizei einen politischen Hintergrund nicht ausschließt, wurde der Staatsschutz in die Ermittlungen eingeschaltet.

Nur wenige Wochen nach seiner Einweihung war das Homo-Denkmal am 16. August 2008 erstmals beschädigt worden, schon bald hieß es jedoch ‚es wird wieder geküsst‚.

Nach der erneuten Beschädigung erklärte Volker Beck, erster parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen: „Der erneute Anschlag zeigt, wie präsent Homophobie in Deutschland noch ist. Es darf in Deutschland keine Toleranz für Gewalt und Hass gegen Minderheiten geben. Dass zwei küssende Männer – wie im Mahnmal gezeigt – Wut und Gewalt hervorrufen, macht fassungslos und mahnt uns alle zu mehr Aktionen und Aufklärung gegen Homophobie.“

Der LSVD Berlin-Brandenburg ruft für den kommenden Freitag (19. Dezember 2008) um 12.30 Uhr zu einer Mahnwache am Denkmal auf, um gegen die verbreitete Homophobie zu protestieren.

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen war erst im Mai 2008 eingeweiht worden.

Die erneute Beschädigung des Denkmals zeigt, dass es schon kurz nach seiner Einweihung neben dem primären Zweck (dem Gedenken an die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen) eine weitere, vielleicht ungeplante Funktion übernommen hat: sicht- und erlebbar zu machen, dass es auch heute noch, und häufiger als oftmals eingestanden, Homophobie in unserer Gesellschaft gibt, und dass diese Homophobie gewaltbereit ist.
Gegen die Beschädigungen jetzt mit permanentem Wachschutz oder gar Video-Überwachung zu reagieren, wie es von einigen gefordert wird, hielte ich für verfehlt, mindestens für verfrüht (Videoüberwachung? früher beschwerten wir uns über Repression und Überwachung, ich erinnere nur an die ‚Spiegel-Affäre‘, die Hamburger Klappen-Überwachung… sollten Schwule und Lesben da tatsächlich unüberlegt, aus einem momentanen Reflex heraus für mehr Überwachung, für Abbau von Privatsphäre eintreten?). Mir scheint es besser, diese Beschädigungen immer wieder als das zu thematisieren, was sie sind: eine Aggression gegen das freie Leben schwuler und lesbischer Menschen in Deutschland. Mahnwachen, die Behandlung dieser Beschädigungen in den Medien, die Thematisierung in der Politik – diese und ähnliche Maßnahmen bewirken m.E. mehr, als wenn diese homophoben Vorfälle zwar aufgrund von Sicherheits-Maßnahmen nicht hier geschehen würden, wohl aber an anderen, weniger sichtbaren, von der Öffentlichkeit weniger bemerkten Stellen.
Gelassenheit, Ausdauer – und gleichzeitig Standhaftigkeit und aktives Eintreten für das Denkmal scheinen mit die gebotenen Strategien gegen homophobe Gewaltakte.

Nachtrag
Über die erneute Beschädigung berichten u.a. auch samstag ist ein guter tag, queer, Tagesspiegel, shaveskin, rbb online, Poz and Proud, pinknews,

17.12.2008: „Das ist traurig, schrecklich traurig. Einige sind wohl unbelehrbar. Sie werden es offenbar nie akzeptieren, dass es Menschen gibt, die von Natur aus anders sind als sie. Erst das Attentat auf den Polizisten in Passau, nun erneut ein Anschlag auf das Homosexuellen-Denkmal. Und das nach der Nazi-Hölle, durch die wir alle gegangen sind. Sauhunde sind das! Aber das Nazi-Pack ist offenbar nicht totzukriegen. Das sind Verbrecher, das bleiben Verbrecher“, zitiert blu.fm Rudolf Brazda, einen der letzten homosexuellen KZ-Überlebenden.
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit nimmt an der Protestkundgebung am Freitag 19.12.2008 teil
19.12.2008: Bundespräsident Köhler verurteilt Anschlag auf Homo-Denkmal

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Text 21. März 2017 von ondamaris auf 2mecs

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Homosexualitäten

Homosexuelle – lange Zeit ‘vergessene’ NS-Opfer?

Homosexuelle wurden in großer Zahl während des deutschen Nationalsozialismus verfolgt, gequält, ermordet. Als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt wurden sie lange Zeit nicht. Es bedurfte einer besonderen Rede, 40 Jahre nach Kriegsende.

Homosexuelle wurden nach 1945 für ihre Verfolgung, für Haft und KZ-Aufenthalte nicht entschädigt. Ihrer wurde nicht gedacht. Sie fanden offiziell nicht statt.

Erst 1985 wurde in West-Deutschland erstmals ‘offiziell’ der Verfolgung Homosexueller in der NS-Zeit gedacht. Bundespräsident Richard von Weizsäcker (1920 – 2015) erinnerte in seiner Rede zum 40. Jahrestag der Beendigung des Krieges in Europa auch an die homosexuellen Opfer.

Weizsäcker stellte in seiner Rede klar, dass der 8. Mai ein Tag der Befreiung war und formulierte:

“Der 8. Mai ist ein Tag der Erinnerung. Erinnern heißt, eines Geschehens so ehrlich und rein zu gedenken, daß es zu einem Teil des eigenen Innern wird. Das stellt große Anforderungen an unsere Wahrhaftigkeit.
Wir gedenken heute in Trauer aller Toten des Krieges und der Gewaltherrschaft.
Wir gedenken insbesondere der sechs Millionen Juden, die in deutschen Konzentrationslagern ermordet wurden.
Wir gedenken aller Völker, die im Krieg gelitten haben, vor allem der unsäglich vielen Bürger der Sowjetunion und der Polen, die ihr Leben verloren haben.
Als Deutsche gedenken wir in Trauer der eigenen Landsleute, die als Soldaten, bei den Fliegerangriffen in der Heimat, in Gefangenschaft und bei der Vertreibung ums Leben gekommen sind.
Wir gedenken der ermordeten Sinti und Roma, der getöteten Homosexuellen, der umgebrachten Geisteskranken, der Menschen, die um ihrer religiösen oder politischen Überzeugung willen sterben mußten.
Wir gedenken der erschossenen Geiseln.
Wir denken an die Opfer des Widerstandes in allen von uns besetzten Staaten.
Als Deutsche ehren wir das Andenken der Opfer des deutschen Widerstandes, des bürgerlichen, des militärischen und glaubensbegründeten, des Widerstandes in der Arbeiterschaft und bei Gewerkschaften, des Widerstandes der Kommunisten.
Wir gedenken derer, die nicht aktiv Widerstand leisteten, aber eher den Tod hinnahmen, als ihr Gewissen zu beugen.”

Vierzig Jahre nach Kriegsende findet erstmals ein westdeutscher Spitzenpolitiker und offizieller Repräsentant des Staates Worte des Gedenkens auch für die homosexuellen NS-Opfer.

Der komplette Text der Rede kann auf den Seiten des Bundestags gelesen werden (auf den Seiten des Bundespräsidenten hier). Die Rede ist bei einigen Landeszentralen für politische Bildung als Video verfügbar (z.B. NRW).

Die Verfolgung Homosexueller nach §175 in der von den Nazis 1935 verschärften Fassung ging in West-Deutschland bis 1969 weiter. Von Januar 1950 bis Dezember 1969 wurden 50.887 Verurteilungen nach den Paragraphen 175 und 175a eingeleitet (nach Lautmann).

1995 wurde einer Anregung von Bundespräsident Roman Herzog entsprochen, den Auszug aus der Rede Richard von Weizsäckers in die Gestaltung des offiziellen Gedenkorts der Bundesregierung, die ‘Neue Wache’, mit einzubeziehen. Seitdem heißt es dort u.a.

„Die Neue Wache ist der Ort der Erinnerung und des Gedenkens an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Wir Gedenken der Völker, die durch Krieg gelitten haben. Wir gedenken ihrer Bürger, die verfolgt wurden und ihr Leben verloren. Wir gedenken der Gefallenen der Weltkriege, wir gedenken der Unschuldigen, die durch Krieg und Folgen des Krieges in der Heimat, die in Gefangenschaft und bei der Vertreibung ums Leben gekommen sind. Wir gedenken der Millionen ermordeter Juden, wir gedenken der ermordeten Sinti und Roma, wir gedenken aller, die umgebracht wurden wegen ihrer Abstammung, ihrer Homosexualität oder wegen Krankheit und Schwäche. Wir gedenken aller, deren Recht auf Leben geleugnet wurde. Wir gedenken der Menschen, die Sterben mussten um ihrer Religion oder politischen Überzeugung willen. Wir gedenken aller, die Opfer der Gewaltherrschaft wurden und unschuldig den Tod fanden.“

Erst am 12. Dezember 2003 beschloss der Deutsche Bundestag die Errichtung eines Denkmals. Am 27. Mai 2008 wurde das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen offiziell eingeweiht.

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Waren Homosexuelle lange Zeit (mindestens bis zur Rede von Weizsäckers) ‘vergessen Opfer’ des Nationalsozialismus? Nein. Im Gegenteil, sie waren nicht nur “vergessene Opfer” des Nationalsozialismus (wie lange formuliert wurde), sondern “sie wurden in voller Absicht von den Opfergruppen und von einer Wiedergutmachung ausgenommen. Sie wurden also nicht als Opfer ‘vergessen’, sondern weiterhin zu Opfern gemacht” (Rüdiger Lautmann).

Nebenbei, bei Richard von Weizsäcker scheint die in seiner Rede vom 8. Mai 1985 zum Ausdruck kommende Haltung auch gelebte Realität zu sein. Als jüngst sein Sohn starb, stand in der Traueranzeige in der FAZ u.a. bei den trauernden Familienangehörigen auch der Name der Tochter nebst ihrer Lebenspartnerin.

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Homosexualitäten ondamaris Texte zu HIV & Aids

Homo-Mahnmal: Es wird wieder geküsst …

Es wird wieder geküsst am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen.

Erst am 27. Mai 2008 war das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen der Öffentlichkeit feierlich übergeben worden. Schon drei Monate später die erste Attacke – das Mahnmal wird beschädigt, die Sichtscheibe zerstört.

Nun ist der materielle Schaden behoben, eine neue Sichtscheibe eingesetzt – sie küssen sich wieder …

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Text 15. März 2017 von ondamaris auf 2mecs