Hardliner, Untergangs-Prophet, Kassandra – der CSU-Politiker Peter Gauweiler war bei weitem nicht der einzige, der sich um diesen ‚Titel‘ bewarb. Der Münchner Virologe Gert G. Frösner war Berater von Gauweiler – und expliziter Hardliner in den frühen Jahren der Aids-Krise.
100.000 Aids-Tote schon 1996. Kondome seien nicht sicher, ‚Aids-Übertragung‘ auch bei Zungenküssen möglich. Reihenuntersuchungen der gesamten Bevölkerung, und selbstverständlich nicht nur auf freiwilliger Basis. Meldepflicht von HIV-Infizierten. Fanatismus der Vertreter der Betroffenengruppen. Die Szenarien, die der Münchner Virologe Professor Dr. med. Gert G. Frösner (geb. 14. Mai 1942, Tübingen) vom Pettenkofer-Institut Mitte / Ende der 1980er Jahre zeichnete, rechtfertigten bald seine Ruf als Hardliner in der Auseinandersetzung um eine wirksame Antwort auf die Aids-Krise.
Frösner konstatierte das „Versagen der ’safer sex‘ -Kampagnen in den USA“ [4] und gefiel sich als Kassandra. Schon bis zum Jahr 1996 prognostizierte er 100.000 Aids-Tote [1].
Hintergrund: bis Ende 2013 belief sich die Gesamtzahl aller in Deutschland an den Folgen von Aids Verstorbenen laut RKI auf 28.000 [5].