‚Burg Schartekenhausen‘ – so nannte Theodor Francksen das aus seiner Privatsammlung hervorgegangene Museum, den Grundstock des Oldenburger Stadtmuseums.
Am 24. September 1910 machte Theodor Francksen im Rahmen einer kleinen Feier seine private Sammlung erstmals öffentlich zugänglich – der Gründungstag des Oldenburger Stadtmuseums.
In das Gästebuch seines ‚oldenburgisch-kulturhistorischen Museums‘, das Francksen anlegt, vermerkt er an diesem Tag als ersten Eintrag
„Zur Erinnerung an froh verlebte Stunden, bei der Einweihung der Burg Schartekenhausen am 24. Sept. 1910 zeichnen sich als erste Gäste ein…“
Theodor Francksen, Gästebuch- Eintrag vom 24.9.1910
Die Ausstellung Homosexualität_en, 2015 bereits mit großem Erfolg in Berlin gezeigt, wurde am 12. Mai 2016 in Münster im LWL Museum für Kunst und Kultur eröffnet. Sie ist bis zum 4. September 2016 in Münster zu sehen.
Am 29. April 1972 fand in Münster die erste Schwulen-Demonstration Deutschlands statt, initiiert von der Homosexuellen Studentengruppe Münster (HSM) – ‚Brüder und Schwestern, warm oder nicht – Kapitalismus bekämpfen ist unsere Pflicht!‚ formulierte Martin Dannecker damals auf seinem Plakat.
Die Ausstellung wurde am 12. Mai 2016 von Dr. Hermann Arnhold, Direktor des LWL Museum für Kunst und Kultur und den Kurator_innen Dr. Birgit Bosold, Dr. Dorothée Brill und Detlef Weitz eröffnet.
2016 ist die erfolgreiche Ausstellung Homosexualitäten in Münster erneut zu sehen, vom 13. Mai bis 4. September 2016 im LWL Museum für Kunst und Kultur.
Das LWL selbst bemerkt zur Ausstellung Homosexualitäten in Münster :
Das vom japanischen Architekten Shigeru Ban sowie von dem französischen Architekten Jean de Gastines entworfene Centre Pompidou Metz wurde am 11. Mai 2010 eröffnet. Es ist die erste Dependance des Centre Pompidou Paris.
Das Centre Pompidou in Metz liegt südlich des Bahnhofs, von der Innenstadt in wenigen Schritten oder mit dem METTIS Metz erreichbar in einem Stadtviertel, das gerade neu entwickelt wird. Es diente auch als Mittel der ‚kulturellen Dezentralisierung‘ – es soll zur zukünftigen Entwicklung der Großregion Saar-Lor-Lux beitragen.
Das Jean Cocteau Haus in Milly-la-Forêt – Cocteaus Wohnhaus ist seit 2010 als Museum zugänglich.
1947 erwirbt Jean Cocteau gemeinsam mit seinem Freund Jean Marais ein Haus in Milly-la-Forêt, das ehemalige ‚Maison du Gouverneur‘ aus dem 17. Jahrhundert. Hintergrund: in Paris belagern zu viele Verehrer seine Wohnung, Cocteau sucht Ruhe. Hier schreibt er bereits kurz anch dem Erwerb des Hauses im März 1947 „Die Schwierigkeit zu sein“.
Bereits kurze Zeit nach dem gemeinsamen Erwerb des Hauses kauft Cocteau Marais dessen Anteil am Haus ab, wird zum alleinigen Besitzer – Cocteau hatte im Juli 1947 in Paris den jungen gebürtigen Slowenen Edouard Dermit (genannt Doudou) kennen gelernt, möchte mit ihm im Haus in Milly leben.
Schwules Museum zieht um – und vergrößert sich dabei wesentlich. 1.600 m² sollen am neuen Ort zur Verfügung stehen, doppelt so viel wie derzeit am Mehringdamm. Eröffnung der ersten Ausstellung an der neuen Adresse Lützowstrasse soll voraussichtlich am 19. April 2013 sein.
Das Gebäude an der Lützowstraße im Berliner Stadtteil Tiergarten, das einst eine Druckerei beherbergte, wird derzeit umfassend saniert. Das Schwule Museum wird zukünftig das gesamte Erdgeschoss sowie Teile des ersten Geschosses und des Kellers nutzen.
Finanziert wird der Umzug und Umbau aus Mitteln der Berliner Kulturverwaltung (EU-Mittel) sowie der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin (je 322.000 Euro).
Noch bis Ende März läuft der Museums-Betrieb normal am Mehringddamm weiter. Wann Eröffnung am neuen Standort gefeiert wird, ist noch nicht bekannt. Die erste Ausstellung an der neuen Adresse des Schwulen Museums soll voraussichtlich am 19. April 2013 eröffnet werden, ist zu hören. Laut eigener Website öffnet das Schwule Museum am neuen Standort am 18. Mai 2013.
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Anmerkungen:
Ursprünglicher Titel bis 19.4.: „das Schwule Museum zieht um …“, bis 17.3.2013 „… voraussichtlich am 189. März 2013 …)
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Nachtrag
2. Januar 2014: so sieht’s aus, das neue Schwule Museum Berlin
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Vor einigen Jahren habe ich eine Zeit lang ehrenamtlich Dienst im Schwulen Museum gemacht.
Habe mich dabei immer wieder gefreut, auf wie viel Interesse und Begeisterung dieses Museum bei Besuchern aus allen möglichen Regionen der Welt stößt, unglaubliches Staunen (‚toll, dass Ihr so etwas habt!‘), lange intensive Besuche, bewegende Momente, lange Diskussionen und Gespräche.
Und ich habe mich immer wieder gewundert, auf wie wenig Interesse (abseits von Vernissagen) das Schwule Museum bei Schwulen und Lesben aus Berlin und Deutschland stößt.
Wissen wir selbst nicht zu schätzen, zu würdigen, welche Perle wir hier haben?
Die Die Erde ist der Mittelpunkt der Welt, alle Körper am Himmel drehen sich um die Erde – dieses Weltbild zeigt eindrucksvoll die Armillarsphäre von Santucci, die im Escorial zu sehen ist. Ein geozentrisches Weltbild, das von der katholischen Kirche noch lange verteidigt wurde …
Armillarsphären sind astronomische Geräte, die entweder der Messung von Koordinaten am Himmel oder der Darstellung der Bewegung von Himmelskörpern dienen.
„Eine Armillarsphäre besteht aus mehreren, gegeneinander drehbaren Metallringen, die insgesamt die Form einer Kugel bilden. Dieses Gebilde ist in der Regel in einem Gestell montiert. Der gedachte Beobachter befindet sich im Mittelpunkt der Kugel.“ (wikipedia)
Santuccis Armillarsphähe von 1582, die im Escorial unweit von Madrid zu sehen ist, war Abbild des geozentrischen Weltbilds der damaligen Zeit, demzufolge die Erde im Mittelpunkt des Universums steht, Mond, Sonne und Planeten umkreisen die Erde.
geozentrisches Weltbild
Das geozentrische Weltbild entstand in der griechischen Antike – festgeschrieben für beinahe 1.500 Jahre von Claudius Ptolemäus in seinem Werk „Mathematices syntaxeos biblia XIII“ (deswegen auch ptolemäisches Weltbild). Es wurde bald von der christlichen Kirche übernommen – und gegen jeglichen Versuch der Änderung erbittert verteidigt. Nachhaltige Zweifel am geozentrischen Weltbild entstanden erst in der Renaissance, mit Giordano Bruno und Galileo Galilei sowie teilweise Tycho Brahe.
Antonio Santucci, in Pomarance geborener italienischer Astronom und Wissenschaftler, lehrte ab 1599 an der Universität zu Pisa Mathematik. Zugleich diente er sowohl Ferdinand I. von Medici wie auch dessen erstem Sohn Cosimo de Medici als Astronom und Kartograph. Im Jahr 1582 stellte Santucci die Pracht – Armillarsphäre für Kardinal Ferdinand von Medici fertig. Dieser schenkte sie im selben Jahr Philipp II. von Spanien – seit 1593 wird sie im Escorial aufbewahrt.
heliozentrisches Weltbild
Das dem geozentrischen Weltbild folgende heliozentrische Weltbild (die Planeten bewegen sich um die Sonne) basiert (zumindest in Europa) auf Arbeiten von Kopernikus und Kepler.
Nikolaus Kopernikus (19. Februar 1473 Thorn – 24. Mai 1543 Frauenburg) veröffentlichte kurz vor seinem Tod „De revolutionibus orbium coelestium“ (Über die Umschwünge der himmlischen Kreise), es gilt als „Musterbeispiel für eine wissenschaftliche Umwälzung“ (Thomas S. Kuhn, Wissenschaftsphilosoph, 1922 – 1996). Darin findet sich u.a. der Satz
„So lenkt die Sonne, gleichsam auf königlichem Thron sitzend, in der Tat die sie umkreisende Familie der Gestirne.„
Der Übergang vom geozentrischen zum heliozentrischen (kopernikanischen) Weltbild wird auch als ‚kopernikanische Wende‘ bezeichnet. Das auf Naturbeobachtungen beruhende und mathematisch exakte Modell kann auch als Ausdruck eines beginnenden säkularen Verständnisses der Welt gesehen werden.
Heute gilt auch das heliozentrische Weltbild als veraltet – ersetzt durch das Relativitätsprinzip, als dessen Begründer letztlich wiederum Galileo Galilei gilt.
Das heliozentrische Weltbild galt lange als ‚antireligiös‘; das geozentrische Weltbild wurde von der katholischen Kirche lange verteidigt. Erst 1757 wurde zumindest ein Bann gegen Werke aufgehoben, die ein heliozentrisches (auch: kopernikanisches) Weltbild vertreten. Und erst am 11. September 1822 entschied die Kongregation der Inquisition, dass die Publikation von Werken, die mit dem damaligen (heliozentrischen) Stand der Astronomie überein stimmten, erlaubt sei. Galileo Galilei wurde von der katholischen Kirche am 31. Oktober 1992 formal rehabilitiert – über 380 Jahre nach seiner Entdeckung, dass die Erde nicht der Mittelpunkt aller Himmelsbewegungen ist.
Lübeck – Stadt mit aus Kostengründen geschlossenem Völkerkunde-Museum
Lübeck, eine Stadt die ausgeprägt vom Tourismus lebt, leistet sich etwas Besonderes: ein Völkerkunde-Museum mit einer sehenswerten Sammlung, die nicht mehr zu sehen ist: das Museum wurde 2007 aus Kostengründen geschlossen.
40 Jahre lang, von 1899 bis 1939 dokumentierte der Orientforscher Max von Oppenheim seine Reisen durch den Nahen Osten, auch seine Grabungen am Tell Halaf. Das Museum für Fotografie zeigt derzeit die beeindruckende Fotosammlung Max von Oppenheims.
75 Alben plus Einzelbilder, insgesamt nahezu 13.000 Photographien umfasst die Sammlung, die Max von Oppenheim im Laufe seines Lebens aufbaute. Bilder, die der Orientforscher auf seinen zahlreichen Reisen im Nahen Osten durch beauftragte Photographen aufnehmen ließ, entstanden zwischen seiner ersten Orientreise 1889 und der letzten Reise nach Syrien 1939.
Die Ausstellung im ehemaligen ‚Kaisersaal‘ des früheren ‚Landwehrkasinos‘ zeigt Fotos von Architekturen, Landschaften, Menschen – und vor allem von archäologische Stätten und Funden. Darunter auch zahlreiche beeindruckende Aufnahmen des Grabungsgebietes Tell Halaf – dadurch wird die Fotoausstellung zu einer eindrucksvollen Ergänzung der Ausstellung „Gerettete Götter“ im Pergamonmuseum.
Oppenheims Fotos waren zugleich wertvolle Unterstützung bei der Rekonstruktion der Funde von Tell Halaf: das Berliner ‚Tell Halaf Museum‘ Museum und seine Exponate wurden im Zweiten Weltkrieg durch eine Bombe völlig zerstört. Erst 2002 bis 2010 konnte ein grosser Teil der Ausstellungsstücke wieder rekonstruiert werden, aus über 27.000 Trümmerteilen – auch anhand von Oppenheims Fotos.
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‚Von Kairo zum Tell Halaf – Die Fotosammlung Max von Oppenheim‘
Museum für Fotografie, Berlin
Kaisersaal (2. OG)
18. Februar bis 15. Mai 2011
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