Der Roland von Westerland ist anders als z.B. der bekannte Roland von Bremen keine historische Rolandstatue. Er wurde erst 1918 als Geschenk auf der Insel Sylt stationierter Militäreinheiten errichtet und steht erst seit 1984 wieder im Stadtbild, auf einer Verkehrsinsel.
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der Roland von Bremen
Er gilt als ältestes erhaltenes steinernes Exemplar seiner Art – der Roland von Bremen aus dem Jahr 1404.
Der Bremer Roland ist eigentlich älter als die heute bekannte Figur. Bereits aus dem Jahr 1366 ist bekannt, dass in der Nacht vom 28. auf den 29. Mai eine damals hölzerne Roland-Figur verbrannte. 1404 wurde sie aus Kalkstein neu geschaffen und auf dem Marktplatz (und damit gegenüber dem Bremer Dom) aufgestellt.
Das Schwert gilt als Zeichen kaiserlichen Rechts. Der Reichsadler betont den Anspruch Bremens auf seinen Rang – ebenso wie die Schild- Umschrift ‚Vryheit‚.
Der Roland blickt – gen Dom, um dem Bischof zu zeigen, wer ‚in der Freien und Hansestadt das Sagen hat‘? Oder gen Ostertor, um die ankommenden Händler zu begrüßen?
Seit 2004 ist der Bremer Roland in das UNESCO Welterbe aufgenommen. Bereits seit 1973 steht er unter Denkmalschutz.
Der Kopf der Bremer Statue wurde bei Restaurierungsarbeiten 1983 durch eine Kopie ersetzt, da er durch Umwelteinflüsse zerstört zu werden drohte.
Das Original ist seit 1986 im Focke Museum in Bremen zu sehen:
Rolandstatuen gelten als Symbol für Statdrechte und bürgerliche Freiheiten. Sie sind in zahlreichen Städten Nord- und Ostdeutschalnds zu fidnen, so z.B. der Roland von Wedel, der Roland von Quedlinburg oder der Roland von Brandenburg.
der Roland von Quedlinburg
Der Roland von Quedlinburg, bereits vor 1460 errichtet, wurde schon 1477 nach Eroberung der Stadt als Symbol kommunaler Freiheit gestürzt. Erst nahezu 400 Jahre später wurde er wieder errichtet.
Der Roland von Quedlinburg wurde ursprünglich bereits im oder vor dem Jahr 1460 (in diesem Jahr erste Erwähnung in einer Rechnung) errichtet, eventuell nach dem Vorbild des Rolands von Halberstadt (mit dem Quedlinburg verbündet war). Die Statue wurde vor dem Haus der Gewandschneiderinnung (Markt 5) aufgestellt. Der Roland betonte das Autonomierecht der Stadt Quedlinburg gegenüber der Äbtissin des Reichsstifts.
In zahlreichen Städten Nord- und Ostdeutschlands ist er zu finden: eine Figur, gern aus Sandstein, der Roland – als Symbol der Stadt- und Marktrechte sowie bürgerlicher Freiheiten.
Viele Städte errichteten im Mittelalter Rolandfiguren, zunächst oft hölzern, später aus Stein. Sie sollten Sinnbild sein für das eigene Marktrecht der Stadt sowie das Recht einer eigenen Gerichtsbarkeit und damit Freiheit. Oft waren sie zudem Ausdruck städtischen Wohlstands.
Entlehnt ist die Figur des Roland einem Volkshelden – dem Gefährten Karls des Großen, Hruotland, gefeiert im Rolandslied.
Der Roland von Brandenburg wurde ursprünglich 1402 errichtet und bereits 1474 durch eine 5,34 Meter hohe Sandstein-Plastik ersetzt. 1716 wurde sie umgesetzt vor das Rathaus.
Der Roland von Wedel
Der Roland von Wedel gilt als größter erhaltener Roland – mit einer Höhe von nahezu sechs Metern.
Einen Roland, dieses Symbol der Stadtrechte und bürgerlicher Freiheiten, hat nicht nur die Hansestadt Bremen mit dem Bremer Roland oder die Stadt Quedlinburg zu bieten, sondern einige weitere Städte in Deutschland – unter anderem auch Wedel in Holstein (in dem wir letztens vom Barlach-Museum Wedel eher enttäuscht waren).
Quedlinburg
das Bremer Rathaus
Auf dem Rückweg aus fremden Universen kurzer Stopp in Bremen.
Die zweitgrößte Stadt Norddeutschlands, einst für mich schwer erreichbares Ziel gelegentlicher Wochenend-Ausflüge aus heimatlicher Tristesse, ist für mich meist höchstens noch Umsteige-Station nach elterlichen Besuchen.
Doch Bremen hat einiges zu bieten, was einen Stopp lohnt. So das Bremer Rathaus:
So das Rathaus im Stil der Weserrenaissance, bei dem sich besonders eine Besichtigung der oberen Rathaus-Halle anbietet.
Das 1405 bis 1410 erbaute Rathaus (gotischer Saalgeschossbau) entsprach schon nach 200 Jahren nicht mehr ganz den Vorstellungen der zu Geld und Einfluss gekommenen Bremer. Statt jedoch einen aufwändigen Neubau zu errichten, erhielt das gotische Rathaus 1608 bis 1612 u.a. eine Fassade im Stil der Renaissance.
Bereits 1595 war die obere Halle erweitert worden um die Güldenkammer
zur Begrüßung besonderer Gäste. Sie wurde 1904/05 von Heinrich Vogeler (der sich 1894 der Künstlerkolonie Worpswede angeschlossen hatte) im Jugendstil völlig neu eingerichtet.
Beeindruckend auch die Rathaus-Fassade sowie der Marktplatz mit dem Roland.
Der Bremer Roland von 1404, die größte freistehende Plastik des deutschen Mittelalters, gilt als das Symbol für Bürgerstolz und Freiheitssinn der Bremer – der Legende nach soll Bremen so lange frei und selbständig bleiben, wie der Roland steht.
Der Roland, der auf dem Marktplatz heute zu sehen ist, trägt übrigens nicht mehr seinen originalen Kopf von 1404.
Der ist inzwischen im Focke-Museum zu sehen, nachdem er 1983 ausgetauscht wurde.
Rathaus von 1409 und Roland von 1404 sind nicht nur Zeichen einer rasch zu Wohlstand gekommenen Stadt, sondern auch Ausdruck früher politischer Unabhängigkeit und Freiheit. Bremen, 787 von Karl dem Großen zum Bischofssitz erhoben, entledigte sich bereits früh der Herrschaft der Bischöfe und wurde bald reichsunmittelbare Stadt.
Bremen ist wohl zu Recht stolz auf seinen (2004 erreichten) Titel als Weltkulturerbe …
Was meinen diese Stadtmusikanten dazu?
Oder blicken sie schon weiter gen Böttcherstraße?