Wir wollen kein Gas aus Russland mehr. Die Gründe sind fast zu vielfältig um sie alle aufzuführen, von der Repression gegen und Verfolgung von Homosexuellen über den Umgang mit Bürgerrechten und Bürgerrechts-Aktivisten bis zum aktuellen Thema Ukraine. Kein Gas aus Russland – kein leichtes Unterfangen …
Wir haben unseren bisherigen Gasversorger – ein kommunales Unternehmen aus einer Nachbarregion, mit dem wir zufrieden sind – gebeten, uns zunächst Auskunft zu geben, um dann zu entscheiden, wie wir zukünftig eine Gasversorgung realisieren können, die sicher kein Gas aus Russalnd beinhaltet.
Homophobie in Russland 2013: In Russland werden Homosexuelle verfolgt, gejagt, diskriminiert. Die Zahl der Hetzjagden, Übergriffe und Gewalttaten gegen Schwule steigt. Positiv oder auch nur neutral über Homosexualität zu sprechen kann einem unter Putin verabschiedeten und seit 30. Juni 2013 in Kraft getretenen Gesetz gegen „Propaganda nicht-traditioneller sexueller Beziehungen“ zufolge bestraft werden. Organisationen von Schwulen, Lesben, Queers werden gegängelt, in ihrer Arbeit beeinträchtigt. Paraden und CSDs werden verboten.
Gegen Homophobie in Russland protestierten (ähnlich wie bei zahlreichen anderen CSDs in Deutschland, z.B. auch beim CSD München 2013) auch zahlreiche Teilnehmer/innen (unter ihnen junge Lesben und Schwule aus Russland) der Parade auf dem CSD in Hamburg (Hamburg Pride) am 3. August 2013:
CSD Hamburg: Proteste gegen Homophobie in Russland (Fotos)
CSD München 2013 – vom 12. bis 15. Juli 2013 waren wir zu Besuch in München und haben uns u.a. den CSD und die Parade angeschaut, hier unsere CSD München 2013 Fotos:
CSD München 2013 – vom 12. bis 15. Juli 2013 waren wir zu Besuch in München und haben uns u.a. den CSD und die Parade angeschaut, hier unsere
2mecs Impressionen vom CSD München 2013
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„It’s always a pleasure to find something that matters.“ Don Cornelius, DJ und ex-Nachrichtensprecher, Chicago
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Christian Ude voran. Er eröffnet den CSD München 2013 und marschiert vorweg. Der (wegen der Landtagswahl pausierende) Bürgermeister von München ist Schirmherr des Münchner CSD seit zwanzig Jahren. Für diese langjährige Unterstützung wird er kurz darauf auf der Bühne auf dem Marienplatz zum „ersten lebenslangen CSD-VIP“ gekürt.
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Die Münchner CSD-Parade kann man schön mit der Straßenbahn entlang fahren und überholen – stellen wir fest, als wir nach einem Vormittag in Schloß und Park Nymphenburg in die Stadt fahren, Richtung Gärtnerplatz. Am Stachus begegnen wir, in der Tram sitzend, dem Ende der Parade, begleiten, überholen sie in gemächlichem Tempo – und haben bald ihre Spitze erreicht. Hhmmm – das war jetzt aber kurz, gemessen an den Paraden, die wir aus Köln oder Berlin vom CSD kennen. Wir bleiben in der Tram, fahren weiter gen Müllerstrassse.
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Auf der Müllerstrasse, inzwischen spazieren wir zu Fuß weiter, den Weg der CSD-Parade entlang. Regenbogenfahnen, die Tische vor Bars und Cafés sind alle besetzt, erwartungsvolle Menschen fiebern offensichtlich der nahenden Parade entgegen. Einige junge Männer, muskuliert, enge T-Shirts, unterhalten sich ziemlich aufgedreht, wild gestikulierend, in offensichtlich von Alkohol gelockerter Stimmung. Zahlreiche Champagner-Flaschen stehen neben ihnen auf dem Boden, die meisten bereits geleert.
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Am Gärtnerplatz. Mit ein wenig Glück haben wir noch einen Platz vor einem netten Café gefunden. Gegenüber, an einem der Straßenbäume, bietet ein A4 großer kopierter Zettel eine Wohnung feil. 90m², teilmöbliert, Seitenstraße vom Gärtnerplatz. Für maximal sechs Monate, 2.000 Euro – pro Monat.
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Vor vierzig Jahren begann die Vorgeschichte dessen, was heute CSD ist, in München. Die Süddeutsche Zeitung widmet am Samstag (13.7.) die ganze Seite 2 ihres München-Blatts dem CSD. Erinnert an den Juli 1973, als in München erstmals Schwule an die Öffentlichkeit gingen. Selbstkritisch bemerkt der Journalist, das Blatt habe zwar in dieser Zeit über den ersten Münchner Flohmarkt berichtet, die vier Tage dauernden ersten Schwulen Info-Tage in München jedoch seien nicht mit einer Silbe erwähnt worden.
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Nun schauen wir also die Parade des 34. Münchner Christopher Street Day. Moment – 34? War eben nicht von „vor vierzig Jahren“ die Rede? Genau. Erste Schwulendemo 1973, erster CSD 1980 – damals mit ganzen 50 Teilnehmern. Einige mehr sind es 2013 schon, die SZ berichtet am Montag (15.7.) von 80.000 Schaulustigen, die die Parade am Straßenrand verfolgt hätten.
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Lockere, entspannte, freudige Stimmung am Gärtnerplatz. Eine Mischung aus Picknick, Sekt- (bzw., wir sind ja , s.o., in München, Champagner-) Frühstück und Familienfest.
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Kurz nach zwei. Die Parade aus 57 Wagen (darunter erfreulich wenig Groß-Paradewagen), 7.000 Teilnehmer/innen im Zug, erreicht den Gärtnerplatz.
Eine Parade mit – neben den in jeder Parade unzählbar vielen unvermeidlichen Transen und Transen-Parodien (leider kaum Trash-Transen) – viel Lokal-Kolorit wie Trachtengruppe oder Bavaria in Regenbogen-Tuch, und der Erkenntnis, dass der Deutsche Alpenverein eine Schwule Sektion hat. Diverse schwule Fußball-Fangruppen.
Aber auch viel Politisches, viele Plakate und Transparente mit nachdenklichen Slogans, sei es zur Situation in Deutschland (darunter bemerkenswert viele Danksagungen an das Bundesverfassungsgericht) oder auch zur Situation von Lesben und Schwulen in Staaten wie Russland oder der Ukraine. Unvermeidbar (es sind bald Bundestags- wie auch Landtagswahlen) wohl auch Wagen von Parteien und die Teilnahme von Politiker/innen, von Christian Ude (dem Schirmherrn, s.o.) über Claudia Roth und Volker Beck bis zu – ja, selbst CSU-Politiker haben es dieses Jahr auf den CSD geschafft.
Eine gute Stunde, scheint mir, länger hat’s nicht gedauert – dann war der Zug vorbei.
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Die Publikums-Reaktionen sahen vor vierzig Jahren anders aus. Bei der ersten Schwulen-Demo in München (im Nymphenburger Park …) am 19. Juli 1973 hätten, vermerkt die SZ, Zeitzeugen zufolge „einige Passanten hörbar dafür plädiert, die Teilnehmer zu vergasen.“
Ist München toleranter geworden? Wie viel Schein, wie viel Realität? Wie viel dauerhaft, wie viel zeitgeistige Attitüde?
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„Eins stört mich ja doch ganz schön.“ Ich bin mit den Mädels am Nachbartisch ins Gespräch gekommen, eine Gruppe Lesben um die 30, aus Zürich, München und dem Umland. „Siehst die beiden Typen dahinten? Dass die Schwulen immer so offen ihre Sexualität zeigen müssen. Ich mein, so … sie zögert … man sieht ja alles.“ ‚Die Typen‘ sind zwei Männer in Lederchaps und Jockstrap, die Arm in Arm, einige Meter entfernt stehen. „Ich mein, es könnten ja auch Kinder da sein. Muss denn das sein?“ Ja, es muss sein, einmal im Jahr feiern wir uns, unser Schwulsein, auch unsere Sexualität, denke ich, halt aber den Mund.
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Vom Gärtnerplatz in die Innenstadt, zum Straßenfest auf dem Marienplatz. Die ‚gute Stube‘ der Stadt, vor der beeindruckenden Kulisse von altem und ’neuem‘ Rathaus Regenbogenfahnen, viele Menschen, Musik. Der Platz ist voll, eingerahmt von Konsum-Buden von Bratwurst über Bier bis Cocktails, darüber weht die Beschallung des Bühnenprogramms – das aber einen Großteil der Besucher selbst bei der Trauer-Minute für an Aids Verstorbene nicht wesentlich zu interessieren scheint.
Wir machen uns auf die Suche nach den Inhalten. Wollen Bekannte treffen, uns über Gruppen informieren, den ein oder anderen Kontakt vertiefen oder auffrischen. Und suchen. Suchen. Gehen umher, suchen weiter. Auf dem Marienplatz: viele Menschen, viele Konsum-Stände, keine Inhalte (wenn man vom Bühnenprogramm absieht). Wir wenden uns nach links, gen Rindermarkt. Ebenfalls viele viele Menschen, überwiegend jung, wenig bekleidet, aufgeregt und ein Cocktailglas in der Hand (und oft unübersehbar schon mehrere intus). Der Platz eingerahmt von Ständen, die – Getränke verkaufen. Wieder nichts mit Gruppen, Initiativen, Inhalten.
Sollte dies ein CSD-Straßenfest ohne Stände von Gruppen und Initiativen sein? Wir umrunden den Marienplatz, entdecken schließlich am rückwärtigen Ende eine Art ‚Straße der Initiativen‘. Zahlreiche Stände auf beiden Seiten, und – wenige Menschen an selbigen. Ganz im Kontrast zur übergroßen Fülle an feiernden Besuchern auf den Party-Plätzen herrscht hier zwar nicht gähnende Leere, aber doch äußerst wenig Betrieb mit viel Beinfreiheit, gemischt mit einer Spur Langeweile und Tristesse.
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Später am Abend. „Und, ihr wart heute beim CSD?“, fragt mein Internet-Date, das ich die vergangenen Tage über die Blauen Seiten aufgetan habe. Gerade will ich erzählen, wie nett’s am Gärtnerplatz war, er erwartet jedoch gar keine Antwort, fährt fort „Wir gehen zu sowas ja nicht hin. Wir sind fast nie in der Szene.“ Auf meinen anscheinend etwas irritierten Blick hin (schließlich, was ist „sowas“? Waben wir eben gemacht? Und sind die blauen Seiten nicht auch Szene?), ergänzt er „mein Mann und ich, wir haben halt gern Sex mit Männer. Aber das ist auch schon alles. Wir sind nicht wie die (er lässt offen, wer ‚die‘ genauer sei). Wir sind sonst ganz normal.“
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Ganz anders mein Mann. Der ‚beschwert‘ sich beim Frühstück, er werde von „so vielen anstrengend gut aussehenden Jungs angetickert.“ Der Arme …
Lachend sitzen wir abends wieder beim Krabler im Biergarten – den uns Sven glücklicherweise empfohlen hat, welch guter Tipp!
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Nicht CSD München 2013 – oder doch?:
„Auch du, Lustwandler, ehre das Andenken des Biedermannes“ Inschrift auf einer Säule (Freiherr-von-Sckell-Denkmal) am See im Englischen Garten
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Zahlreiche Fotos von der CSD Parade München 2013 gibt’s morgen hier … CSD München 2013 Fotos
Tag der Befreiung – oder Gedenktag? Der 8. Mai 1945 markiert ein besonderes Ereignis – das in Frankreich und Deutschland immer noch sehr unterschiedlich gewürdigt wird.
8. Mai 1945
Berlin – Karlshorst, 8. Mai 1945. In der Nacht zum 9. Mai unterzeichnen Generalfeldmarschall Keitel, Generaladmiral von Friedeburg und Generaloberst Stumpff im Gebäude des ehemaligen Offizierskasinos der Pionierschule 1 der Wehrmacht (dem heutigen ‘Deutsch-russischen Museum Karlshorst’) die bedingungslose Kapitulation Deutschlands. Damit endet in Europa der Zweite Weltkrieg und in Deutschland kurz darauf die NS-Diktatur.
Bei der Reimser Kapitulation war bereits die erneute Unterzeichnung der Kapitulation auch durch Vertreter des Oberkommandos der Wehrmacht sowie der Oberbefehlshaber von Luftwaffe, Heer und Marine für einen späteren Zeitpunkt verbindlich vereinbart worden.
Der 8. Mai – ein Tag der Befreiung, und doch, mit unterschiedlicher Gedenk-Kultur. In vielen europäischen Staaten ist der 8. Mai Gedenk- und Feiertag, oft als Tag der Befreiung oder V-E-Day (Victoy in Europe). In Frankreich, Tschechien sowie der Slowakei ist der 8. Mai zudem offizieller Feiertag.
Nicht alle Staaten feiern am 8. Mai. In den Niederlanden ist der Bevrijdingsdag bereits am 5. Mai (Tag der Teilkapitulation der deutschen Wehrmacht im Nordwesten).
Russland gedenkt am 9. Mai
Und in Russland wird nicht der 8. Mai, sondern der 9. Mai als offizielles Datum der Kapitulation Nazi-Deutschlands begangen.
Der Grund: die Zeitverschiebung. Die Ratifikationsurkunde wurde in Karlshorst um 23:15 westeuropäischer Zeit unterzeichnet – nach Moskauer Zeit war es da bereits 02:15 Uhr und einen Tag weiter – 9. Mai.
Und Deutschland? Und in Frankreich?
8. Mai in Frankreich – Tag der Befreiung
Geschichte des 8. Mai als Feier- und Gedenktag in Frankreich
Der 8. Mai hat als Gedenk- und Feiertag in Frankreich eine wechselvolle Geschichte:
Bereits seit 1946 ist der 8. Mai in Frankreich ein Tag öffentlicher Feiern.
1975 entscheidet Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing, den 8. Mai nicht mehr als Feiertag zu begehen, und auch nicht mehr (wie bisher) als Tag des Sieges über Nazi-Deutschland zu feiern – auch um die deutsch-französische Freundschaft zu würdigen, und die Europäer anzuregen, über ihre gemeinsame Zukunft nachzudenken.
Seit Amtsantritt von François Mitterrand 1981 ist der 8. Mai in Frankreich arbeitsfrei – und Mitterrand macht ihn wieder zu einem nationalen Feiertag. Allerdings wird nun nicht mehr des Siegs über Nazi-Deutschland gedacht, sondern um Freiheit und Demokratie zu feiern.
An die Verkündung des Endes des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945 erinnern an vielen Orten Frankreichs Plätze, die nach dem 8. Mai benannt sind, sowie Plaketten mit dem Text der Rede de Gaulles:
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8. Mai in Deutschland – Tag des Gedenkens
Und der 8. Mai in Deutschland?
Geschichte des 8. Mai als Feier- und Gedenktag in Deutschland
Am 8. Mai 1945 unterzeichneten Vertreter der deutschen Regierung in Berlin-Karlshorst gegenüber den Alliierten die Kapitulationsurkunde. Der Tag wurde in großen Teilen der deutschen Gesellschaft lange statt als Tag der Befreiung eher als Tag der Kapitulation oder Niederlage empfunden.
Gedenkkultur an den 8. Mai? Auch die ist in Deutschland nach dem Krieg (mindestens) zweigeteilt:
Die DDR beging seit 1950 den 8. Mai als ‘Tag der Befreiung‘ (bis 1967 auch als gesetzlicher Feiertag).
Die BRD feiert den 8. Mai nicht.
In der Bundesrepublik wurde der 8. Mai lange Jahre als Tag der Kapitulation oder Tag der Niederlage verstanden. Befreiung von Krieg und Diktatur waren in Nachkriegs-Westdeutschland keine prägenden Merkmale des Gedenkens am 8. Mai.
Erst der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker spricht in seiner bewegenden Rede anlässlich des 40. Jahrestags des Kriegsendes 1985 erstmals deutlich vom 8. Mai als “Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus” (und erwähnt in seiner Rede erstmals auch Homosexuelle, bisher ‚vergessene NS-Opfer‘). Doch auch Weizsäcker betonte:
“Der 8. Mai ist für uns Deutsche kein Tag zum Feiern. Die Menschen, die ihn bewusst erlebt haben, denken an ganz persönliche und damit ganz unterschiedliche Erfahrungen zurück. Der eine kehrte heim, der andere wurde heimatlos. Dieser wurde befreit, für jenen begann die Gefangenschaft.”
Es brauchte weitere 15 Jahre, bis der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder am 8. Mai 2000 feststellte:
“Niemand bestreitet heute mehr ernsthaft, dass der 8. Mai 1945 ein Tag der Befreiung gewesen ist – der Befreiung von nationalsozialistischer Herrschaft, von Völkermord und dem Grauen des Krieges.”
Ein Feiertag, ein Tag des Feierns der Befreiung von Faschismus und NS-Diktatur, ist der 8. Mai in Deutschland immer noch nicht.
Die große Ausnahme: im Jahr 2020 ist der 8. Mai aus Anlass des 75. Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus ein Feiertag – nur in Berlin, und nur einmalig in diesem Jahr. Dies beschloß das Abgeordnetenhaus von Berlin am 24. Januar 2019. In Brandenburg ist eine ähnliche Initiative in der Diskussion.
Der 8. Mai 2025, Tag an dem sich das Ende des 2. Weltkriegs in Europa zum 80. Mal jährt, soll in Berlin ein Feiertag sein. Dies sieht ein Gesetzentwurf vor, den der Senat von Berlin dem Landesparlament im Dezember 2023 vorlegen will.
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„Es gab noch nie einen guten Krieg oder einen schlechten Frieden.” Benjamin Franklin (1706 – 1790)
“Den ungerechtesten Frieden finde ich immer noch besser als den gerechtesten Krieg.” Marcus Tullius Cicero (106 – 43 v.Chr.)
“Wir, die Bürger der erweiterten Bundesrepublik, können den 8. Mai als ‘Tag der Befreiung’ nur dann aufrichtig zum Ausgangspunkt einer politischen Selbstverständigung machen, wenn wir uns dieser retrospektiven Deutung zu gleich als des Ergebnisses eines Jahrzehnte währenden Lernprozesses vergewissern.” (Jürgen Habermas, Rede zur 50. Wiederkehr des 8. Mai 1945 in der Frankfurter Paulskirche)
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Homosexuelle in Frankreich und Deutschland nach 1945 – Befreiung und Kontuinuität
Für Homosexuelle war der 8. Mai 1945 in Frankreich wie in Deutschland ein Tag der Befreiung – und doch die Zeit danach auch geprägt von bitterer Kontinuität.
Der 8. Mai 1945 steht in Frankreich nicht nur für die Befreiung vom Faschismus.
Ab dem 8. Mai 1945 wurden Tausende Algerier von französischen Soldaten ermordet – das Massaker von Sétif. Ihr ‚Verbrechen‘: sie forderten die Befreiung von der Besatzung (Algeriens durch die Franzosen). Am Tag der Feier der eigenen Befreiung wurde die anderer niedergeschossen …
In Algerien wird des Massakers regelmäßig gedacht – erst 2015 nahm erstmals offiziell ein Staatssekretär Frankreichs (Jean-Marc Todeschine, Staatssekretär für Veteranen) daran teil.
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weitere Informationen: Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst Richard von Weizsäcker: Ansprache zum 40. Jahrestag der Beendigung des Krieges in Europa und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, 8. Mai 1985 in der Gedenkstunde im Plenarsaal des Deutschen Bundestages (online u.a. beim DHM) Gerhard Schröder: Rede anlässlich der Ausstellungseröffnung “Juden in Berlin 1938 – 1945″ im Centrum Judaicum Berlin am 8. Mai 2000 (online) Kapitulations-Urkunde, Karlshorst 8.Mai 1945 (Seite 1, Seite 2) The German Surrender Documents
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