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Politisches

Rishi Sunak ist Thatcherist

Rishi Sunak, bekennender Thatcherist, wurde am 25. Oktober 2022 zum Premierminister des Vereinigten Königreichs ernannt.

„I am a Thatcherite, I am running as a Thatcherite, and i wioll govern as a Thatcherite“

Rishi Sunak, The Telegraph, 21. Juli 2022
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COVID19 Kulturelles

Jeremy Dellers Kulturgeschichte des Rave (Video)

Vom Underground zum Mainstream – in ‚Everybody in the place‘ zeichnet der britische Künstler Jeremy Deller eine Kulturgeschichte des Rave im Stil eines Classroom Formats.

‚Everybody in the place‘ ist eine Art sozio-politische Dokumentation. Jeremy Deller nimmt die Rave- Kultur der späten 80er und frühen 90er Jahre zum Hintergrund, um den gesellschaftlichen Wandel im Großbritannien dieser Zeit nachzuzeichnen. Zwischen Hedonismus und Neoliberalismus, zwischen Thatcher und frühen Brexit- Debatten, von Anfängen in schwulen Clubs in Chicago und Detroit bis zu karibischen Communities in UK und Mainstream Clubs.

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HIV/Aids Homosexualitäten

It’s a sin aka The Boys – Serie über Aids in den 80ern

Russel T. Davies, Autor von Erfolgs-Serien wie ‚queer as folk‘, der in Großbritannien 2015 gestarteten Trilogie ‚Cucumber Banana Tofu‚ oderr der dystopischen Serie ‚Years and Years‘, befasst sich in seiner Serie ‚ Its a sin ‚ (früher: ‚The Boys‘) mit schwulen Männern und der Aids-Krise in den 80er Jahren. Erstausstrahlung war Anfang 2021 – und wurde schnell zur meistgesehenen Serie auf Channel 4.

Schwule Männer in den 1980er Jahren, zu Beginn und auf dem Höhepunkt der Aids-Krise, sollen im Mittelpunkt der neuen Serie von queer as folk – Autor Russel T. Davies stehen. Die ursprünglich für 2016 geplante Serie, so berichtete Davies anlässlich eines Launch-Events seiner neuen Trilogie ‚Cucumber Banana Tofu‚ 2015,  sei zwar fiktional, aber autobiographisch inspiriert. Er sei damit auch sein bisher persönlichstes Werk, erklärt Davies, dessen Partner vor kurzem lebensbedrohlich erkrankt war. Es gebe eine Menge zu erzählen über diese Zeit.

plant mit 'The Boys' Film über Aids in den 1980ern: Russell T. Davies, Schöpfer von Queer as Folk (Foto: Tony Hassall)
plant mit ‚The Boys‘ Film über Aids in den 1980ern: Russell T. Davies, Schöpfer von Queer as Folk (Foto: Tony Hassall, cc-by 2.0)

Russell T Davies – Tony Hassall from Manchester, EnglandCC BY 2.0

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Kulturelles

Mein wunderbarer Waschsalon (Stephen Frears 1985)

Mein wunderbarer Waschsalon – der low budget Film von Stephen Frears (1985) mit Gordon Warnecke und Daniel Day-Lewis nach dem Stück von Hanif Kureshi ist (laut British Film Institute) einer der besten 50 britischen Filme des 20. Jahrhunderts.

Omar kümmert sich um seinen Vater, einen klugen heruntergekommen wirkenden Journalisten. Vor Jahren ist die Familie aus Pakistan nach England emigriert. Omar jobbt bei seinem Onkel Nasser, einem wohlhabenden Geschäftsmann („Ich bin von Beruf Geschäftsmann. Und nur als Staatsangehöriger Pakistani.„). Der ihm eines Tages einen abgewirtschafteten Waschsalon überlässt („eine echte Herausforderung für ihn„).
Omar möbelt den Waschsalon wieder auf, überredet seinen ehemaligen englischen Schulfreund Johnny, den er seit seinem 5. Lebensjahr kennt, mit einzusteigen. Sie verlieben sich ineinander.
Der Waschsalon, früher Churchills Laundrette, nun Powders, oder My beautiful Laundrette, wird ein Erfolg. Doch Johnnys alte Kumpel, viele in der rechtsextremen national front, wittert Verrat, greift den Waschsalon an. Und Omar soll eigentlich Tanja, Nassers Tochter heiraten – die jedoch in Johnny verliebt ist …

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‚Mein wunderbarer Waschsalon‘ ist weit mehr als eine schwule Romanze, ist zugleich Sozialdrama, ein ‚Film über gesellschaftliche Verhältnisse‘ (Roger Ebert in der Chicago Sun).

Der Film zeigt intensiv die Gesellschaft im Großbritannien der Thatcher Ära, erzählt von Rassismus und Homophobie, von Herkunft, Aufsteiger-Träumen und Zerrissenheit, von Haltung, Hoffen und Flucht, von Scheitern und Machtstrukturen.

„In diesem verdammten Land, das wir hassen und doch lieben, kannst du erreichen, was du willst. Du brauchst nur zuzugreifen. Deswegen glaube ich an England. Du musst nur wissen, wie dieses System zu melken ist.“
„Beherzige meinen Rat. Im Dreck liegt das Geld.“
„Und sag Tanja sie soll uns Champagner bringen. Dann stoßen wir auf die Thatcher an.“

Nasser zu Omar

„Dieses verdammte Land hat uns fertig gemacht. Deswegen seh ich auch so aus. Wir sollten gar nicht hier sein.“ (Hussein)
„Verglichen mit der übrigen Welt ist das hier n kleines Paradies.“ (Nasser)

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Die eingängige Titelmusik, blubberig tropfend und sofort wiedererkennbar, war schon damals von – Hans Zimmer (eine der frühesten seiner Filmmusiken; allerdings unter dem Pseudonym Ludus Tonalis).

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„Der heutige Tag ist der beste gewesen.“ (Johnny)
„Ja. Sagen wir der fast beste Tag.“ Omar)

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Mein wunderbarer Waschsalon (My beautiful Laundrette)
Regie Stephen Frears
Premiere am 7. September 1985 (Toronto Film Festival)
Hanif Kureshi war 1987 für das Drehbuch für einen Oscar nominiert.

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Mein wunderbarer Waschsalon – ein Klassiker des schwulen Films. Anklänge von New Wave. Legendär der Eröffnungs-Fick der ‚zwei Burschen‘ …

Keine Ahnung, wie oft ich ihn damals gesehen habe, oft, sehr oft … Und immer noch, wenn ich ihn selten sehe, ist er ein Hilite.