Heinrich Böll Platz – Betreten verboten
… hier immerhin nett formuliert …
Ist Deutschland eigentlich an Platz eins oder an Platz zwei auf der Liste der Länder mit den meisten “Betreten verboten” – Schildern?
Köln hat ein schönes Museum Ludwig (mit der sehenswerten Ausstellung ‚Das achte Feld‘ zu sexuellen Identitäten) und mit einer besonders schönen Philharmonie.
Diese Philharmonie liegt sozusagen im Keller des Museums, und auf ihrem Dach ist einer der sehr schön gelegenen Plätze des Museums, der Heinrich Böll Platz – direkt zum Rhein hin. Sehr schön, um hier spazieren zu gehen, Kaffee zu trinken – oder Skateboard zu fahren…
Was wiederum die Musiker in der Philharmonie in den Wahnsinn zu treiben scheint – denn gut gebaut wie das alles ist (in Köln wird nur gut gebaut) …
… werden die Schallwellen vom Platz direkt in die Philharmonie übertragen und stören bei Proben und Konzerten. Und deswegen kann man/frau bei jedem Konzert, bei jeder Probe das wunderbare Schauspiel beobachten, das auf obigen etwas dunklem Foto nur zu erahnen ist: Bedienstete der Philharmonie sperren den Platz ab, fordern alle Fußgänger (Skater erst recht!) auf, außen herum zu gehen.
Immerhin, Köln will ja modern und weltoffen sein, die Schilder gibt’s in drei Sprachen…
2022:
Bis heute darf bei Proben, Konzerten und Aufnahmen der Platz nicht betreten werden, die Einhaltung des Betretungsverbots wird überwacht. Diese Sperrung erfolgt nicht eben selten – sondern etwa 1.000 (!) mal im Jahr, berichten Medien 2008.
Eine nachträgliche Schallisolierung der Konzertsaal-Decke wäre möglich – doch mit Kosten von über 10 Mio. Euro wesentlich teurer als die Überwachung der Platzsperrung (über 100.000 € Kosten jährlich).